Warum lässt Gott das zu?

Einleitung: 

 

Die Frage ist zunächst zulässig. Zudem ist sie eine alte und auch bekannte Frage. Entscheidend ist, was die Bibel dazu sagt. Vielleicht bringen Zuhörer heute Fragen mit und bekommen hoffentlich eine Antwort dazu.

 

Antwort A:

 

Der Psalm 13 stammt von David. Er fragt sinngemäß „Warum?“. Zunächst klagt David, der Mann nach dem Herzen Gottes. Er sagt aber auch „Ich aber“ (Vers 6). Das ist nun eine andere Blickrichtung. Sie zeigt, dass ich vertrauen kann, auch wenn ich in Not bin. Im zweiten Teil des Verses erkennt David, dass der Herr an ihm schon viel wohlgetan hat.

 

Antwort B:

 

Wir dürfen klagen, aber nicht Gott anklagen. Einem Atheisten ist aber selbst das nicht erlaubt. Schließlich kann es ja keinen Gott geben. Der Fragesteller muss also annehmen, dass es den Gott der Bibel gibt.

 

Die Folge des Sündenfalls ist Feindschaft und letztlich Krieg, der damals begonnen hat und noch nicht aufgehört hat. Eva sollte „mit Schmerzen gebären“. Und so ist es auch eingetreten. Gott macht ernst!

 

Auch wenn wir äußerlich Frieden haben, müssen wir doch fragen, was sich in der unsichtbaren Welt abspielt. Salomo hatte gute Beobachtungen in Pred 1,7. Dies lässt sich auch heute von uns erkennen. Auch die Aussagen in Vers 8: „Das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören.“ Das was war, ist das, was sein wird. Auch zu der vorliegenden Frage.

 

In den Klageliedern klagt der Prophet Jeremia. In 5 einzelnen Liedern. Das sind 5 Kapitel mit jeweils 22 Versen. Nur das Kapitel 3 hat 66 Verse. Worüber klagt Jeremia? Über Jerusalem! Gott hat es zugelassen. Warum? Das Volk Israel war gewarnt. Dies zeigt 5. Mose 28 ab Vers 15 und insbesondere der Vers 36. Gott hat gemäß diesem Wort gehandelt. In Klagelieder 2,15 ist das eingetreten, was prophezeit worden ist. Gottes Strafe. Selbst Gebete kamen nicht mehr bei Gott an. Klagelieder 1,15.16 spricht aus der Sicht Jerusalems. Und in 2,19.20 zeigt sich unvorstellbare Not. 

 

Gott ist ein Gott von Beziehungen. Und wie hat sich seine Beziehung zu Jerusalem entwickelt? Hesekiel 16 gibt den Blick Gottes auf sein Jerusalem wieder. Es gab einmal eine Zeit der Liebe (Vers 8). Aber Gott wurde über diese Beziehung erschütterlich enttäuscht (ab Vers 15). Und doch ist der Herr der, den wir brauchen (Jer 18,1f). Sein Handeln und sein Werben seinem Volk und uns gegenüber ist, dass wir „von unseren bösen Wegen umkehren“ (Vers 11). Und wie hat der Mensch darauf geantwortet: „Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen und jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun.“ (Vers 12). 

 

Ist es dann angemessen zu fragen, warum Gott das zulässt?

Wie ist die Beziehung zwischen uns und unserem Gott? Haben wir ihn auch enttäuscht mit unserem Leben? Haben wir ihn letztlich auch dazu gebracht, zu handeln? Sollten wir über unser Leben nicht besser Buße tun?

 

In der Offenbarung 4,1 ist der Wechsel einer Heilszeit zu erkennen. Es geht danach um die Zukunft der Welt nach der Gemeindezeit, der sogenannten Gnadenzeit. Wie in der Vergangenheit wird Gott handeln. Gemäß dem, was prophezeit wird. Gott steht zu seinem Wort!

 

Antwort C:

 

In Psalm 73 vergleicht Asaph sein Leben mit dem eines Gottlosen. Aus seiner Sicht geht es denen gut (Vers 12) und ihm schlecht (Vers 13). Bis er das Ende derer erkannte (Vers 17). Deshalb gibt die Bibel Rat, das Ende zu bedenken und auch die Ewigkeit. Die einen gehen ewiglich verloren und die anderen ererben eine ewige Herrlichkeit. Gottes Sicht geht weiter, als wir es uns ausmalen können.

 

Antwort D:

 

Gott hat keine Freude daran, Menschen leiden zu sehen. Er selbst leidet auch. Jerusalem war und ist seine Wohnung (Ps 132,13.14). Wie empfindet er selbst, wenn er so gegen Jerusalem handeln muss? 

 

Wenn Gott nach der Bibel konsequent handelt und handeln muss, dann sollten wir bedenken, was er seinem Sohn getan hat. „Den, der keine Sünde kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, …“ (2Kor 5,21). Und: „Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.“ (1Petr 3,18).

 

Antwort E:

 

Die heutige Welt ist nicht mehr dieselbe, wie sie bei der Schöpfung war. Gott hatte dem Menschen Verantwortung anvertraut. Unsere Sünde machte Gottes Vorhaben zunichte. Es kam gar zur Katastrophe. Die größte Katastrophe aber tritt ein, wenn ein Mensch ewig verloren geht!

 

Ergänzung:

 

Menschen können zu Schaden kommen. Durch Unfall, durch Krieg, durch ein Verbrechen, durch Unwetter. Manchmal sterben sie auch. Gott könnte alles verhindern. Aber er lässt zu! Haben wir deshalb das Recht, Gott anzuklagen? Wir sollten bedenken, dass Gott auch Sünde zulässt. Weil wir Menschen das so wollen.

 

Wir denken an das irdische Leben. Gott sieht aber anders und urteilt anders und empfindet anders. In seinen Augen ist unser Leben ein „Dampf“ (Jak 4,14). Er sieht die Ewigkeit und handelt entsprechend. Sollten wir diesen Gott nicht ehren und ihn fürchten (Mt 10,28).

 

Die Bibel sagt in Jes 55,8.9: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“. Wenn wir Frieden mit Gott haben durch seinen Sohn Jesus Christus, dann dürfen wir uns wie David freuen: „Ich aber werde dein Angesicht in Gerechtigkeit schauen, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bild.“ (Ps 17,15).

 

Stand: 21.06.2025